Vor einigen Wochen startete Drop In e.V. in Kooperation mit Goodpush Alliance und SEHstern e.V.eine weltweite Umfrage zum Thema Barrierefreiheit in Skateparks. Das Ziel dieser Umfrage war es herauszufinden, wie man Skateparks für jeden zugänglicher machen kann. Wir wandten uns insbesondere an SkaterInnen mit Behinderung und WCMXerInnen um sicherzugehen, dass ihre Perspektive einfließt.
Bisher haben mehr als 65 Menschen aus der ganzen Welt teilgenommen! Während wir die Veröffentlichung der gesamten Ergebnisse planen, wollen wir einige “erste Ergebnisse” der Umfrage zu Barrierefreiheit in Skateparks teilen.
Der Weg zum Skatepark
Aus den Antworten der Umfrage wird deutlich, dass es Probleme gibt, Skateparks zu erreichen. Gründe sind unter anderem lange Wege und fehlende Anbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Einige Skateparks sind von der Straße oder dem Parkplatz aus nicht mit Rollstuhl zugänglich, z.B. durch Stufen am Eingang.
Betrachtet man diesen Punkt auf einer globalen Perspektive, antworteten einige Personen, dass es in ihrem Land noch keine Skateparks gibt. Sie müssen in ein anderes Land reisen, um einen Skatepark zu besuchen.
Empfehlungen beinhalten daher den Bau von zentralen Skateparks mit guter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.
Ideen, um Skateparks für alle besser zu machen
Viele Leute erwähnte, dass ihr lokaler, wohnortnaher Skatepark mit kleineren “anfängerfreundlichen” Obstacles verbessert werden könnte, sowohl für Neulinge auf dem Skateboard als auch für ältere Skater.
Zusätzlich bemerken einige Personen fehlendes Verständnis unter den verschiedenen NutzerInnen in Skateparks.
Wir lieben diese Vision eines perfekten Skateparks:
“Miniaturansicht des Parks für Menschen mit Seheinschränkungen um das Parklayout fühlen zu können. Bonus - sie könnte für Fingerboarding genutzt werden.”
Für Menschen mit Sehbehinderungen ist auch die Größe und Platzierung der Elemente im Skatepark wichtig. Längere und breitere Obstacles helfen bei der Orientierung. Ein blinder Skateboarder sagte
“für mich ist es schwierig in Skateparks zu fahren, wenn zu viel Distanz zwischen den einzelnen Obstacles ist oder der Bowl zu offen ist, weil ich mich dann verirre.”
Hindernisse für Rollstuhl-NutzerInnen & WCMX
Als größtes Hindernis bemerkten Menschen, die mit Rollstuhl im Skatepark unterwegs sind, dass sie nicht alleine auf Rampen oder aus Bowls kommen.
Empfehlungen für mehr Zugänglichkeit im Rollstuhl beinhalten leicht ansteigende Wege , die zu allen Ebenen des Skateparks führen. Eine Person sagte zum Beispiel:
“Stufen sollten von einer Rampe begleitet werden, der Flow des Parks sollte Geschwindigkeit möglich machen um alle Bereiche des Parks zu erreichen.”
Manche schlugen Roll-Ins für Bowls oder einen Tunnel/Tür vor, um große Bowls zu verlassen.
Ausreichend Geschwindigkeit im Skatepark ist ein weiteres Thema. Ein WCMXer antwortete:
“Skateparks hätten idealerweise größere Rampen näher an den Obstacles. Weil wir nicht ins Pedal treten und unser Pushen begrenzt ist sobald wir an unserer Höchstgeschwindigkeit sind… Vielleicht sogar mit Kickern, so dass wir auf ein Rail springen können aber gleichzeitig nicht den Skatern in den Weg kommen.”
Willkommen im Skatepark?
Zwar sprach eine kleine Anzahl der Leute davon, dass sie Diskriminierung und Ignoranz am Skatepark erfahren haben. Für den größten Teil der Menschen, von denen wir bisher gehört haben, fühlen sich Skateparks jedoch bereits willkommen und inklusiv an:
“Skateboarding hat mich immer erstaunt aufgrund der Tatsache, dass es Grenzen runterreißt. Egal welches Alter, Herkunft, Gender oder sexuelle Orientierung - wenn du skatest wirst du Teil der Familie.”
Eine andere Person sagte:
“Menschen haben mich immer sehr willkommen geheißen. Ich gehe zum Skatepark seitdem ich acht bin and ich habe mich immer weniger unsicher wegen meiner Behinderung gefühlt als wenn ich woanders bin”
Die Umfrage läuft noch!
Wir wollen mehr von Euch hören! Die Umfrage läuft noch bis 20.10. Nehmt Euch ein paar Minuten Zeit um die Fragen zu beantworten oder teilt die Umfrage in Euren Netzwerken.
Danke auch an alle, die bereits teilgenommen haben!
Hier geht es zur Umfrage:
https://forms.gle/p54KeVbtbiAcCwYv7
Foto: David Lebuser (@datlebbe) by Pascal Lieleg / @junity.travel
